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Schlagwort: Bundesliga

„Die Schritte sind bis hierher zu klein!“

Marco Rose resümiert sehr selbstkritisch die bisherige Saison und äußert dabei Wünsche, Hofnungen und Erwartungen für die Zukunft.

Manuel Akanji – Muskelfaserriss in der Wade, befindet sich im Teiltraining mit dem Rehatrainer und könnte möglicherweise im Laufe der Woche ins Mannschaftstraining einsteigen
Raphaël Guerreiro und Mats Hummels – Quarantäne nach einem positiven Coronatest
Thomas Meunier – Sehnenriss an der Oberschenkelrückseite, fällt noch für mehrere Wochen aus
Youssoufa Moukoko – Muskelfaserriss
Marco Reus – „krank zuhause“
Steffen Tigges – Sprungglenk-Fraktur im Training, soll in den nächsten Tagen operiert werden
Dan-Axel Zagadou – Muskelfaserriss im Oberschenkel, „könnte noch ein paar Tage dauern“

In Anbetracht der vielen schrecklichen Ereignisse, die sich derzeit in der Ukraine ereignen und der vielen gesellschaftspolitischen Probleme genießt der Fußball bei den Menschen momentan nicht die allergrößte Priorität. Nichtsdestotrotz findet der Ligabetrieb so gut es geht statt – mal mit mehr und mal mit weniger Zuschauern. Natürlich steht das Thema Corona und den dadurch extrem eingeschränkten Zuschauerzahlen und Einnahmeverlusten bei den Vereinen auf der Agenda ganz weit oben – wie auch beim BVB.
Aber Marco Rose plagen derzeit noch weitere Sorgen. Da sind zum einen die wieder einmal extrem vielen verletzten Spieler, die zum größten Teil an muskulären Problemen leiden.
Das sind derzeit:

Aber es gibt auch ein paar gute Nachrichten: Erling Haaland und Gio Reyna befinden sich wieder im Mannschaftstraining und somit immerhin eine Option für einen „Teileinsatz“ bei der Partie gegen Arminia Bielefeld.

Es wurde bei der Pressekonferenz auch nach dem bisherigen Saisonverlauf gefragt und inwieweit Marco Rose seine Spielphilosophie in den bisherigen acht Monaten als Cheftrainer von Borussia Dortmund umsetzen konnte. Der 45-jährige gebürtige Leipziger zeigte sich dabei etwas wehmütig: „Die Entwicklung hängt natürlich immer von ein paar Faktoren ab. Einen ganz wichtigen Faktor haben wir als Mannschaft nicht erreicht. Wir haben es nicht geschafft, die Leute zu begeistern, die Leute so richtig mitzunehmen und eine Euphorie zu entfachen. (…) Fakt ist, dass wir uns nicht gut damit fühlen, wie wir in den Pokalwettbewerben abgeschnitten haben. Es ist uns nicht gelungen, im Umfeld und in der Stadt eine richtige Identifikation mit der Art und Weise unseres Auftretens zu schaffen. Und dabei fühlen wir uns nicht gut. Auch wenn Fußball schnelllebig ist und kurzfristiger Erfolg eingefordert wird, brauchen ein paar Dinge Zeit.“
Anschließend gab er zwischen den Zeilen zu verstehen, dass er sich im Kader mehr Fluktuation wünscht – was aber aus den bekannten Gründen derzeit etwas schwierig ist: „Man braucht 2 bis 3 Transferperioden um dann auf Dinge reagieren zu können, die man im Laufe der Monate feststelllt. Das heißt: im Kader Dinge anpassen und gewisse Strukturen im Kader verändern, Persönlichkeitsstrukturen verändern, an bestimmten Positionen auch versuchen an der Qualität zu schrauben und an Verfügbarkeit. Das sind Spieler, die im 3-Tages-Rhythmus physisch und mental in der Lage sind, Spiele abzuliefern. Die Kritik, die von außen entsteht, ist total nachvollziehbar und auch richtig und auch bei uns angekommen. Und trotzdem brauchen ein paar Dinge auch ihre Zeit.“
Es sind die Wurzeln des Fußballs bestehend aus Gier, Freude und Leidenschaft und die Begeisterung der Fans, die nach Meinung von Marco Rose derzeit etwas abhanden gekommen zu sein scheinen und die er wieder zurückerobern möchte:
„Ich glaube, dass die Bundesligasaison bis hierher sehr anständig gelaufen ist. Das ist unser Tagesgeschäft, aber wir haben es nicht geschafft, die Leute und den Verein anzuzünden. (…) Den Schuh müssen wir uns anziehen. Es ist unsere Aufgabe und unsere Pflicht, das umzukehren. In dieser Saison müssen wir versuchen, noch das Maximale herauszuholen, auch wenn die Bedingungen gerade alles andere als optimal sind. Und dann müssen wir uns so aufstellen, dass wir mehr Identifikation schaffen und dass die Leute wieder gerne ins Stadion kommen und Spiele sehen, mit denen sie sich identifizieren können. Und dabei rede ich nicht nur über Fußball, sondern ich rede über das Auftreten, über Ausstrahlung, über Körpersprache, über Zweikampfführung, über Dynamik, also über all die Dinge, die wir auf den Platz bringen wollen. Und das haben wir in dieser Saison zu selten geschafft.“

„Wir wollen sportlich erfolgreich sein!“

Sebastian Kehl spricht offen über die Probleme beim BVB aus der Hinrunde der Saison und über seine Erwartungen und Zielsetzungen.  

Das erste halbe Jahr von Borussia Dortmund unter der Leitung von Marco Rose ist vorbei. Mit dem 2. Tabellenplatz in der Bundesliga ist man zwar zufrieden, aber es gibt noch viel „Luft nach oben“, wie man so schön sagt. Wie bereits ein Jahr zuvor war auch dieses mal der Monat Dezember beim BVB nicht gerade von Erfolg gekrönt. Nur 4 Punkte aus 4 Bundesligaspielen entspricht normalerweise nicht den Ansprüchen von Borussia Dortmund. „Das Gefühl, das uns nach diesem Hertha-Spiel begleitet hat, war auch kein besonders gutes“ erklärte Sebstian Kehl, Leiter der Lizenzspielerabteilung beim BVB. „Wir haben noch einige Ziele und fühlen uns auch in der Lage, diese Ziele zu erreichen. Ich glaube, dass wir in der Liga mit 34 Punkten auf Tabelenplatz 2 eine sehr ordentliche Platzierung erreicht haben, aber nicht diese überragende Saison gespielt haben, die es gebraucht hätte, um Bayern München noch länger in Schach zu halten.

Und genau das ist das, wonach sich schon fast ganz Fußballdeutschland sehnt: nämlich nach einem echten Zweikampf oder gar Mehrkampf an der Tabellenspitze, wenn es darum geht, die Deutsche Meisterschaft für sich zu entscheiden. Aber mit mittlerweile 9 Punkten Rückstand auf den Branchenprimus aus München dürfte dieses Unterfangen mehr als schwierig werden. „Wir hatten dieses eine Spiel im Dezember gegen die Bayern, bei dem wir bis auf einen Punkt an ihnen dran waren. Und dann wissen wir, warum das Spiel so einen Werdegang genommen hat“, sagte Sebastian Kehl weiter und deutet damit die recht zweifelhaften Schiedsrichterentscheidungen in dem Spiel an. Möglicherweise konnten die Spieler diese äußerst unglückliche Niederlage mit Gegentoren, die fast alle der Rubrik „Pleiten, Pech und Pannen“ zuzuordnen sind, in dem doch sehr richtungsweisenden Spiel gegen den FC Bayern München nicht so richtig verdauen, sodass man zum Ende der Hinrunde letztlich einige Körner liegengelassen hat. „Wir waren im Dezember nicht ganz zufrieden, denn wir haben in 4 Bundesligaspielen am Ende nur 4 Punkte geholt. Die Hertha-Niederlage hat sehr weh getan“, bestätigte auch Sebastian Kehl.

Ein Grund für den semioptimalen Verlauf der Hinrunde, die auch das schmerzhafte Ausscheiden aus der UEFA Champions League beinhaltete, war die stets ellenlange Verletztenliste beim BVB, die hoffentlich bald der Vergangenheit angehören wird. „Jeder hat die Winterpause genutzt, um individuel an seinen Verletzungsthemen zu arbeiten“ sagte Sebastian Kehl. „Wir sind schon in der Hinserie – und das ist auch ein Teil der Erkenntnis, die wir haben – an einigen Punkten nicht optimal zufrieden, die auch Gründe hatte. Wir hatten eine große Verletzungsthematik. Und ich wünsche mir, dass der Trainer im Januar eine große Chance hat, alle regelmäßig auf dem Trainingsplatz zu haben um auch mehr Optionen zu haben um Entscheidungen zu treffen.“ Der Kader habe noch gar nicht die Möglichkeit gehabt, sein volles Pontenzial auszuschöpfen. Auch aus diesem Grund halte man zwar derzeit auf dem Transfermarkt die Augen offen, versuche aber nicht mit aller Gewalt einen Transfer durchzusetzen. „Es ist insgesamt schon sehr ruhig und das Telefon klingelt nicht so häufig wie vielleicht zuvor.“