Damen-Handball-Bundesligist Borussia Dortmund hat Trainer André Fuhr heute mit sofortiger Wirkung freigestellt.
Der Trainer war in den vergangenen Tagen sowohl von Spielerinnen als auch öffentlich scharf kritisiert worden, was eine Fokussierung des Kaders sowie der gesamten Abteilung auf den Handballsport nahezu unmöglich gemacht hat.
Die Entscheidung, André Fuhr freizustellen, ist ausdrücklich nicht mit einer Vorverurteilung verbunden.
Borussia Dortmund arbeitet die Vorgänge, die der oben beschriebenen Situation zugrunde liegen, gegenwärtig gewissenhaft und gründlich auf und steht dabei im Dialog mit der Anlaufstelle gegen Gewalt im Sport, die von mehreren Spielerinnen kontaktiert worden war. Solange die o.g. Aufarbeitung nicht abgeschlossen ist, wird sich Borussia Dortmund über diese Stellungnahme hinaus nicht weiter zum Sachverhalt äußern.
Den Spielerinnen Mia Zschocke und Amelie Berger hat Borussia Dortmund zwischenzeitlich mitgeteilt, Ihrem persönlichen Wechselwunsch – ohne Anerkennung einer Rechtspflicht – zu entsprechen.
Darüber, wer die Mannschaft in Zukunft coacht, wird noch entschieden.
Es ist eigentlich schon fast eine nervige Tradition, dass der Cheftrainer von Borussia Dortmund bei den Pressekonferenzen vor den Pflichtspielen doch so einige verletzte Spieler zu beklagen hat. Edin Terzic machte heute eine Ausnahme.
Die traditionelle Frage nach dem Personal, die bei jeder Pressekonferenz gestellt wird, konnte der gebürtige Mendener dieses Mal doch erfreulich positiv beantworten: „Da gibt es sehr viele erfreuliche Nachrichten“, erklärte er. „Wir gehen davon aus, dass wir zum ersten mal wirklich alle Jungs an Bord haben.“ Alle Jungs sind es zwar leider nicht, denn Sebastien Haller leidet nach wie vor noch an seiner Tumorerkrankung, aber ansonsten sind zumindest alle Spieler körperlich wieder fit.
Salih Özcan, Gio Reyna und Karim Adeyemi kehrten wieder ins Mannschaftstraining zurück. „Wir freuen uns über alle Alternativen, sodass wir auf jede Gegebenheit im Spiel reagieren können“, erklärte Edin Terzic weiter. Und gerade im zentralen Mittelfeld freue man sich in Anbetracht der vielen schwierigen Aufgaben, die noch anstehen, dass mit Mo Dahoud, Jude Bellingham, aber auch Salih Özcan und Emre Can genügend Spieler auf dieser Position zur Verfügung stehen werden.
In der Abwehr kehrt nach ein paar Wochen Abstinenz zwar Niklas Süle ins Mannschaftstraining zurück, wird aber für das Spiel gegen Werder Bremen wohl noch keine echte Alternative für die Startaufstellung sein. „Wir werden uns das Ganze ganz genau anschauen und gucken, wie er sich im Training bewegt und zeigt und dann schauen, wie viele Minuten er am Samstag zum Einsatz kommen wird.“
Ebenso schwierig dürfte es für Gio Reyna werden, der bislang nur ein paar Einsätze in Freudschaftsspielen hatte, aber seine Rückkehr ist aus verschiedenen Gründen wichtig. „Wenn Jungs seit über einem Jahr nicht mehr regelmässig Fuflball gespielt haben, dann ist es natürlich schwierig, sie von Anfang an reinzuwerfen. Natürlich sind nicht alle bei 100 Prozent, aber es hilft uns einfach. Es hilft uns, sowohl das Niveau im Training anzuheben, als auch auf den jeweiligen Gegner besser reagieren zu können. Es zeigt uns, dass wir nicht mehr weit davon entfernt sind, bei 100 Prozent zu sein.
Über mehrere Jahrzehnte war Borussia Dortmund im Spiel gegen den SC Freiburg immer sehr erfolgreich. Doch die letzten beiden Begegnungen in Freiburg hatten die Westfalen mit jeweils 2:1 verloren. BVB-Cheftrainer Edin Terzic nennt dafür einige Gründe.
Die gute Nachricht ist, dass der Saisonstart der Borussia gegen Leverkusen geglückt ist und man die ersten 3 Punkte in der Liga eingesammelt hat. Die schlechte Nachricht liegt allerdings darin, dass BVB-Cheftrainer Edin Terzic mit dem Spiel seiner Mannschaft nicht so ganz zufrieden war und noch deutlichen Modifizierungsbedarf speziell im Aufbauspiel sieht.
Seiner Meinung nach gab es dort den ein oder anderen Fehlpass zuviel: „Ich habe mich damit eher auf die 2. Halbzeit bezogen, in der wir wirklich hinterherlaufen mussten, weil wir den Ball wieder viel zu häufig zu früh abgegeben haben“, sagte er dazu. „Wir haben den Jungs die Szenen gezeigt, versucht sie aufzuarbeiten und auch heute werden wir da nochmal einen Schwerpunkt setzen. Wir haben sowohl im Zentrum als auch am Flügel sehr viele gute Balleroberungen gehabt, aber dann war nach 5 oder 6 Sekunden der Ball schon wieder weg und das Ganze f‰ngt wieder von vorne an.
Das kostet dann Energie und viel Kraft und irgendwann kommt man dann in den Teufelskreis, dass man bei fehlender Kraft die Bälle noch eher verliert und das müssen wir unterbinden. Die Freiburger sind ähnlich aggressiv wie Leverkusen und werden auch ähnlich so oft versuchen zu kontern, wenn sie den Ball erobern. Deswegen müssen wir versuchen uns davor zu schützen, indem wir länger und genauer am Ball bleiben.“
Dieser Gegner aus Freiburg unter der Leitung des dienstältesten Trainers in der Bundesliga hat sich nach Meinung von Edin Terzic in den letzten Jahren deutlich verbessert. „Ganz Deutschland sieht die positive Entwicklung, die Freiburg in den letzten Jahren genommen hat. (…) Sie schaffen es immer wieder, ihre Abgänge sowohl durch eine sehr gute Nachwuchsabteilung als auch durch clevere Transfers gut zu kompensieren. (…) Sie sind extrem gefährlich bei Standardsituationen.“
Und das ist in den Augen des Dortmunder Cheftrainers auch ein Aspekt, bei dem der BVB sich im Vergleich zu den letzten Auftritten im Breisgau deutlich verbessern muss. „Sie haben die meisten Tore nach Freistößen und Ecken erzielt und sind da sehr effektiv! (…) Sie sind (speziell auf den Flügelpositionen) immer eingespielter und flexibler geworden und machen es richtig gut. Sie werden versuchen, es auch am Freitag richtig gut zu machen.
Wir müssen bereit sein, dagegen zu halten und es besser zu machen als in den letzten Spielen um dann auch mit 3 Punkten nach Hause zu fliegen.
Ein sehr junger Spieler könnte in der neuen Saison unter Edin Terzic nochmal so richtig aufblühen.
Youssoufa Moukoko gilt mit seinen gerade einmal 17 Jahren als das große Talent bei Borussia Dortmund. Schon vor Jahren erzeugte er im jugendlichen Alter durch seine vielen Tore in der U17 und U19 des BVB für viel Aufsehen und galt somit als der Perspektivspieler schlechthin. Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis er bei Borussia Dortmund seinen ersten Profivertrag unterschreiben durfte. Am 21. November 2020 war es dan soweit: nur einen Tag nach seinem 16. Geburtstag lief er als jüngster Spieler in der Geschichte der Fußballbundesliga im Spiel gegen Union Berlin auf, bei dem er auch prompt sein 1. Bundesligator erzielen konnte. Alle Weichen schienen für den deutschen U21 Nationalspieler mit kamerunischen Wurzeln für eine erfolgreiche Zukunft gestellt zu sein. Doch der Schatten eines Erling Haaland war in den letzten Jahren so groß, dass es schwierig für Mouki war, sich zu profilieren und zu genügend Einsatzzeiten zu kommen. Obwohl er in seinen jungen Jahren mit seiner Entwicklung noch lange nicht fertig ist, wie Edin Terzic es heute noch bestätigte, schien der Shootingstar mit seiner Rolle in der letzten Saison nicht zufrieden gewesen zu sein.
Gerüchte über einen möglichen Vereinswechsel machten die Runde. Edin Terzic, der zwar kein Sportdirektor ist und somit auch keine Entscheidungen über Spielerverträge trifft, hat aber zu Mouki eine klare Meinung: „Es freut mich sehr, dass Youssoufa einer unserer Spieler ist. Ich bin von seinen Qualitäten überzeugt, die er in den letzten Jahren bei uns immer wieder gezeigt hat. Wir sind uns alle darin einig, dass er in seiner Entwicklung noch lange nicht fertig ist. Es wäre sehr schön und auch wünschenswert, wenn wir ihn in seiner Entwicklung noch weiter begleiten würden. Mein Thema ist es, ihn leistungstechnisch an sein Maximum zu bringen. Und er wirkt auch mich gerade sehr fit, glücklich und zufrieden. Jetzt hoffen wir einfach mal, dass er nochmal richtig zünden und sich mit Toren belohnen kann.“
Die Handball-Damen von Borussia Dortmund werden in der kommenden Saison nicht wie erhofft in der EHF Champions League spielen. Das gab die Europäische Handballföderation (EHF) am Montag an ihrem Sitz in Wien bekannt. Damit wird der deutsche Vizemeister nach zwei Jahren in der EHF Champions League nun erstmals in der EHF European League antreten.
„Natürlich sind wir traurig über diese Entscheidung, das ist keine Frage. Ich bin überzeugt davon, dass wir den deutschen Frauenhandball auch im dritten Jahr in Folge in der Champions League würdevoll auf und neben der Platte vertreten hätten. Jetzt freuen wir uns aber auf die European League. Ich denke, wir haben eine realistische Chance auf den Einzug ins Final Four. Das ist auf jeden Fall unser Ziel“, so BVB-Abteilungsleiter Andreas Heiermann.
Über die Bundesliga hatte sich der BVB nicht für die Champions League qualifiziert, sich jedoch bei der EHF um eine Wildcard beworben. Angesichts von einigen freien Plätzen schienen die Chancen auch relativ gut. Doch die EHF entschied sich gegen die Dortmunderinnen, die in der vergangenen Saison mit dem Einzug in die Play-offs eine starke sportliche Leistung gezeigt hatten. „Wir hätten diese Entwicklung gerne fortgesetzt, aber nehmen die Herausforderung European League jetzt mit vollem Elan an. Die SG BBM Bietigheim hat uns sehr erfolgreich vorgemacht, was in diesem Wettbewerb möglich ist“, sagte Heiermann angesichts des Titelgewinns der Bietigheimerinnen.
Besonders leid tue ihm die Entscheidung für die Spielerinnen, den Trainer und die Handball-Fans, so Heiermann. Kapitänin Alina Grijseels und Trainer André Fuhr hatten im Vorfeld ihre positive Erwartungshaltung auf einen dritten Start in der Champions League geäußert.
Andererseits sei die Entscheidung für die European League „finanziell und organisatorisch eher von Vorteil für uns, aber ohne, dass wir es wollten“, erklärte der BVB-Abteilungsleiter.
Im Gegensatz zur Champions League startet die European League nicht schon im September, sondern erst um die Jahreswende. Vor der Gruppenphase steht allerdings noch die Qualifikationsrunde an, die in Hin- und Rückspiel ausgetragen wird. Die Auslosung findet zu einem späteren Zeitpunkt statt.
Um 19:09 ist es endlich wieder soweit. Der beliebte BVB-Talk von den RuhrNachrichten und Radio 91.2 startet wieder. Wir sind auch wieder dabei und produzieren für das Medienhaus Lensing den Live-Stream.
Das Setting steht, das Team freut sich auf den Talk mit spannenden Gästen wie BVB-Chef Hans-Joachim Watzke. Zu sehen ist der Talk unter anderem hier.
Der Klassiker gegen den FC Bayern München könnte aus verschiedenen Gründen zu etwas ganz Besonderem werden.
Am kommenden 30. Spieltag könnte die Entscheidung der Deutschen Meisterschaft zugunsten des FC Bayern München fallen, wenn der Rekordmeister auf den zweitplazierten der Liga Borussia Dortmund trifft. Und die Chancen dazu stehen aus mehreren Gründen gar nicht mal so schlecht: zum einen konnte der BVB schon seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr in München gewinnen – der letzte Sieg liegt ziemlich genau 10 Jahre zurück, als am 11. April 2012 ein gewisser Robert Lwandowski noch im Trikot des BVB den entscheidenen 1:0 – Siegtreffer erzielen konnte – und zum anderen fallen bei den Schwarz-Gelben derzeit wieder einmal leider sehr viele Spieler verletzungsbedingt aus. Dazu zählen Thorgan Hazard, Mats Hummels, Mo Dahoud, Axel Witsel, Gio Reyna, Thomas Meunier, Donyell Malen und leider auch Torhüter Gregor Kobel, der das Trainingsgelände in Brackel unter der Woche mit einer Bänderverletzung verlassen musste und voraussichtlich wohl mehrere Wochen ausfallen wird. Es gibt also wieder einmal viel Improvisationsarbeit für das Trainerteam von Marco Rose, der die vorzeitige Meisterfeier der Bayern in München natürlich verhindern möchte. Das Spiel könnte aber auch aus anderen Gründen etwas Besonderes sein. Denn es könnte gut sein, dass – wenn man der Gerüchteküche glauben schenken mag – sowohl Robert Lewandowski als auch Erling Haaland ihren derzeitigen Arbeitgeber zur kommenden verlassen werden und sie möglicherweise zum letzten Mal in der Konstellation aufeinander treffen werden. Gerüchten zufolge könnte der 33-jährige polnische Nationalspieler, dessen Vertrag bei den Bayern nächstes Jahr ausläuft, zum FC Barcelona wechseln und Erling Haaland, dessen Vertrag über eine Ausstiegsklausel verfügt, ab der kommenden Saison zu Manchester City wechseln. Es ist oft so, dass die Stürmer die schillernsten Figuren und in vielen Fällen das Aushängeschild einer Fußballmannschaft sind. Die Meinungen unter den Fans über die Stürmerstars gehen oft sehr weit auseinander. Während ein Teil der Fans die Stürmer schon fast vergöttern, wirft ein anderer Teil der Fans Egoismus und Arroganz vor. Fakt ist aber, dass der 21-jährige Norweger über ehr viel Talent verfügt und in Topform auch ein Garant für Erfolge ist. „Wenn Du Spieler dieser Qualität und mit der Quote verlierst, dann macht das immer etwas mit einer Mannschaft“, erklärte Marco Rose dazu auf der Pressekonferenz. „Das musst Du dann erstmal auffangen. Aber das passiert im Fußball immer wieder, dass eine Ära irgendwann mal vorbei ist. Dann versucht man neue Wege zu finden und als Trainer hat man dann möglicherweise die Aufgabe, ein paar Dinge auch anzupassen – je nachdem, welches Spielerprofil man dann bekommt und was die Stärken des Spielers sind. Natürlich möchtest Du als Trainer solche Jungs so lange wie möglich bei Dir haben um die Garantie auf Tore hochzuhalten!“
Torhüter Roman Bürki (31) wird Borussia Dortmund im Sommer verlassen und sich St. Louis City SC in der nordamerikanischen Major League Soccer (MLS) anschließen. Bürkis bis zum 30. Juni 2023 gültiger Vertrag beim BVB wird nach dem Ende der laufenden Saison vorzeitig aufgelöst.
„Es war mir eine Ehre, insgesamt sieben Jahre bei diesem großartigen Verein gespielt haben zu dürfen. Ich werde nicht nur die Pokalsiege 2017 und 2021, sondern alle guten und schwierigen Zeiten, die wir gemeinsam erlebt haben, immer in Erinnerung halten. Mein Dank gilt zuallererst meinen großartigen Mitspielern, aber auch den Verantwortlichen des BVB, meinen Trainern, dem gesamten Team hinter dem Team und nicht zuletzt den unglaublichen Fans. Einmal Borusse, immer Borusse!“, sagt Roman Bürki und fügt hinzu: „Ich habe in den vergangenen Jahren privat schon viel Zeit in den USA verbracht, bin ein großer Fan des US-Sports und freue mich total, in St. Louis, bei einem sich im Aufbau befindlichen Club, etwas mit entwickeln zu können.“
Bürki hat bislang 232 Pflichtspiele für den BVB bestritten. Sein künftiger Arbeitgeber wird als 28. so genanntes Franchise der MLS beitreten, Sportdirektor des Clubs aus dem Bundesstaat Missouri ist der aus der Bundesliga (u.a. Hoffenheim, Düsseldorf) bekannte Lutz Pfannenstiel.
Borussia Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc dankt Roman Bürki „für sieben Jahre, in denen er immer alles gegeben hat. Roman war lange Jahre unsere Nummer 1, er ist ein verdienter BVB-Profi, hat mit uns Titel errungen und ist mit dem DFB-Pokal um den Borsigplatz gefahren. Diese Titel, diese Momente, werden immer auch mit ihm in Verbindung gebracht werden. Die vergangenen eineinhalb Jahre waren für Roman sportlich alles andere als leicht, trotzdem hat er sich immer professionell verhalten und in den Dienst des Teams gestellt. Für seine berufliche und private Zukunft in den USA wünschen wir Roman nur das Allerbeste“.
Marco Rose resümiert sehr selbstkritisch die bisherige Saison und äußert dabei Wünsche, Hofnungen und Erwartungen für die Zukunft.
Manuel Akanji – Muskelfaserriss in der Wade, befindet sich im Teiltraining mit dem Rehatrainer und könnte möglicherweise im Laufe der Woche ins Mannschaftstraining einsteigen Raphaël Guerreiro und Mats Hummels – Quarantäne nach einem positiven Coronatest Thomas Meunier – Sehnenriss an der Oberschenkelrückseite, fällt noch für mehrere Wochen aus Youssoufa Moukoko – Muskelfaserriss Marco Reus – „krank zuhause“ Steffen Tigges – Sprungglenk-Fraktur im Training, soll in den nächsten Tagen operiert werden Dan-Axel Zagadou – Muskelfaserriss im Oberschenkel, „könnte noch ein paar Tage dauern“
In Anbetracht der vielen schrecklichen Ereignisse, die sich derzeit in der Ukraine ereignen und der vielen gesellschaftspolitischen Probleme genießt der Fußball bei den Menschen momentan nicht die allergrößte Priorität. Nichtsdestotrotz findet der Ligabetrieb so gut es geht statt – mal mit mehr und mal mit weniger Zuschauern. Natürlich steht das Thema Corona und den dadurch extrem eingeschränkten Zuschauerzahlen und Einnahmeverlusten bei den Vereinen auf der Agenda ganz weit oben – wie auch beim BVB. Aber Marco Rose plagen derzeit noch weitere Sorgen. Da sind zum einen die wieder einmal extrem vielen verletzten Spieler, die zum größten Teil an muskulären Problemen leiden. Das sind derzeit:
Aber es gibt auch ein paar gute Nachrichten: Erling Haaland und Gio Reyna befinden sich wieder im Mannschaftstraining und somit immerhin eine Option für einen „Teileinsatz“ bei der Partie gegen Arminia Bielefeld.
Es wurde bei der Pressekonferenz auch nach dem bisherigen Saisonverlauf gefragt und inwieweit Marco Rose seine Spielphilosophie in den bisherigen acht Monaten als Cheftrainer von Borussia Dortmund umsetzen konnte. Der 45-jährige gebürtige Leipziger zeigte sich dabei etwas wehmütig: „Die Entwicklung hängt natürlich immer von ein paar Faktoren ab. Einen ganz wichtigen Faktor haben wir als Mannschaft nicht erreicht. Wir haben es nicht geschafft, die Leute zu begeistern, die Leute so richtig mitzunehmen und eine Euphorie zu entfachen. (…) Fakt ist, dass wir uns nicht gut damit fühlen, wie wir in den Pokalwettbewerben abgeschnitten haben. Es ist uns nicht gelungen, im Umfeld und in der Stadt eine richtige Identifikation mit der Art und Weise unseres Auftretens zu schaffen. Und dabei fühlen wir uns nicht gut. Auch wenn Fußball schnelllebig ist und kurzfristiger Erfolg eingefordert wird, brauchen ein paar Dinge Zeit.“ Anschließend gab er zwischen den Zeilen zu verstehen, dass er sich im Kader mehr Fluktuation wünscht – was aber aus den bekannten Gründen derzeit etwas schwierig ist: „Man braucht 2 bis 3 Transferperioden um dann auf Dinge reagieren zu können, die man im Laufe der Monate feststelllt. Das heißt: im Kader Dinge anpassen und gewisse Strukturen im Kader verändern, Persönlichkeitsstrukturen verändern, an bestimmten Positionen auch versuchen an der Qualität zu schrauben und an Verfügbarkeit. Das sind Spieler, die im 3-Tages-Rhythmus physisch und mental in der Lage sind, Spiele abzuliefern. Die Kritik, die von außen entsteht, ist total nachvollziehbar und auch richtig und auch bei uns angekommen. Und trotzdem brauchen ein paar Dinge auch ihre Zeit.“ Es sind die Wurzeln des Fußballs bestehend aus Gier, Freude und Leidenschaft und die Begeisterung der Fans, die nach Meinung von Marco Rose derzeit etwas abhanden gekommen zu sein scheinen und die er wieder zurückerobern möchte: „Ich glaube, dass die Bundesligasaison bis hierher sehr anständig gelaufen ist. Das ist unser Tagesgeschäft, aber wir haben es nicht geschafft, die Leute und den Verein anzuzünden. (…) Den Schuh müssen wir uns anziehen. Es ist unsere Aufgabe und unsere Pflicht, das umzukehren. In dieser Saison müssen wir versuchen, noch das Maximale herauszuholen, auch wenn die Bedingungen gerade alles andere als optimal sind. Und dann müssen wir uns so aufstellen, dass wir mehr Identifikation schaffen und dass die Leute wieder gerne ins Stadion kommen und Spiele sehen, mit denen sie sich identifizieren können. Und dabei rede ich nicht nur über Fußball, sondern ich rede über das Auftreten, über Ausstrahlung, über Körpersprache, über Zweikampfführung, über Dynamik, also über all die Dinge, die wir auf den Platz bringen wollen. Und das haben wir in dieser Saison zu selten geschafft.“
Sebastian Kehl spricht offen über die Probleme beim BVB aus der Hinrunde der Saison und über seine Erwartungen und Zielsetzungen.
Das erste halbe Jahr von Borussia Dortmund unter der Leitung von Marco Rose ist vorbei. Mit dem 2. Tabellenplatz in der Bundesliga ist man zwar zufrieden, aber es gibt noch viel „Luft nach oben“, wie man so schön sagt. Wie bereits ein Jahr zuvor war auch dieses mal der Monat Dezember beim BVB nicht gerade von Erfolg gekrönt. Nur 4 Punkte aus 4 Bundesligaspielen entspricht normalerweise nicht den Ansprüchen von Borussia Dortmund. „Das Gefühl, das uns nach diesem Hertha-Spiel begleitet hat, war auch kein besonders gutes“ erklärte Sebstian Kehl, Leiter der Lizenzspielerabteilung beim BVB. „Wir haben noch einige Ziele und fühlen uns auch in der Lage, diese Ziele zu erreichen. Ich glaube, dass wir in der Liga mit 34 Punkten auf Tabelenplatz 2 eine sehr ordentliche Platzierung erreicht haben, aber nicht diese überragende Saison gespielt haben, die es gebraucht hätte, um Bayern München noch länger in Schach zu halten.
Und genau das ist das, wonach sich schon fast ganz Fußballdeutschland sehnt: nämlich nach einem echten Zweikampf oder gar Mehrkampf an der Tabellenspitze, wenn es darum geht, die Deutsche Meisterschaft für sich zu entscheiden. Aber mit mittlerweile 9 Punkten Rückstand auf den Branchenprimus aus München dürfte dieses Unterfangen mehr als schwierig werden. „Wir hatten dieses eine Spiel im Dezember gegen die Bayern, bei dem wir bis auf einen Punkt an ihnen dran waren. Und dann wissen wir, warum das Spiel so einen Werdegang genommen hat“, sagte Sebastian Kehl weiter und deutet damit die recht zweifelhaften Schiedsrichterentscheidungen in dem Spiel an. Möglicherweise konnten die Spieler diese äußerst unglückliche Niederlage mit Gegentoren, die fast alle der Rubrik „Pleiten, Pech und Pannen“ zuzuordnen sind, in dem doch sehr richtungsweisenden Spiel gegen den FC Bayern München nicht so richtig verdauen, sodass man zum Ende der Hinrunde letztlich einige Körner liegengelassen hat. „Wir waren im Dezember nicht ganz zufrieden, denn wir haben in 4 Bundesligaspielen am Ende nur 4 Punkte geholt. Die Hertha-Niederlage hat sehr weh getan“, bestätigte auch Sebastian Kehl.
Ein Grund für den semioptimalen Verlauf der Hinrunde, die auch das schmerzhafte Ausscheiden aus der UEFA Champions League beinhaltete, war die stets ellenlange Verletztenliste beim BVB, die hoffentlich bald der Vergangenheit angehören wird. „Jeder hat die Winterpause genutzt, um individuel an seinen Verletzungsthemen zu arbeiten“ sagte Sebastian Kehl. „Wir sind schon in der Hinserie – und das ist auch ein Teil der Erkenntnis, die wir haben – an einigen Punkten nicht optimal zufrieden, die auch Gründe hatte. Wir hatten eine große Verletzungsthematik. Und ich wünsche mir, dass der Trainer im Januar eine große Chance hat, alle regelmäßig auf dem Trainingsplatz zu haben um auch mehr Optionen zu haben um Entscheidungen zu treffen.“ Der Kader habe noch gar nicht die Möglichkeit gehabt, sein volles Pontenzial auszuschöpfen. Auch aus diesem Grund halte man zwar derzeit auf dem Transfermarkt die Augen offen, versuche aber nicht mit aller Gewalt einen Transfer durchzusetzen. „Es ist insgesamt schon sehr ruhig und das Telefon klingelt nicht so häufig wie vielleicht zuvor.“